Papi werden - Work-Life-Balance - Vater sitzt mit dem Kind am Computer

Work-Life-Balance:
5 Tipps für Väter

Sie möchten Ihren Job und das Papi sein unter einen Hut bringen? Markus Bürki, Vater von zwei Söhnen, Supervisor, Erwachsenenbildner und Coach gibt Ihnen 5 praktische Tipps.

Warum Sie doch ins Yoga gehen sollten.

Also. Hier meine 5 Tipps.

Meine 5 Tipps sind einfach: Seien Sie da, seien Sie präsent, seien Sie emotional, fordern Sie sich heraus und entwickeln Sie sich weiter, hören Sie zu und stellen Sie Fragen und seien Sie bitte selbstfürsorgend.

Vereinfacht: Mischen Sie sich ein, reflektieren Sie sich, zeigen Sie Ihre Tränen, bringen Sie sich weiter und gehen Sie ins Yoga MANN!

Zugegeben, ich mag Tipps nicht. Weil es bei der Familien- und Kinderfrage einfach keine allgemeingültigen Tipps gibt. Sie können natürlich Remo Largo lesen. Aber was machen Sie dann damit und wie wenden Sie es an? Haben Sie es überhaupt so verstanden, wie Remo es gemeint hat? Eben. Das gute Leben gibt es kaum zwischen Buchseiten. Es findet im Alltag statt. Achtsamkeit hilft es zu finden und viel Zeit und ein klarer Kopf. Trotzdem Tipps gewünscht? Dann also bitte:

 Tipp 1: Seien Sie da!

Sie lesen diese Zeilen, Sie wollen mehr wissen und Sie möchten eine Familie gründen. Top, der Anfang ist gemacht. Nur wer mehr wissen will, kommt weiter. Klingt einfach und plump, ist aber so. Sind Sie mit Ihrem Herzen dabei? Noch besser. Genau so soll es sein. Familie haben, braucht Herz und Verstand.

 Tipp 2: Seien Sie präsent!

Seien Sie präsent in möglichst vielen Situationen des kommenden Familienlebens. Wenn Sie Ihre künftigen Kinder auch in deren Wutausbrüchen (ja, die gibt es...!) beruhigen können und einfach für sie da sind, dann ist das viel Wert und Ihrer Partnerin hilft es auch. Und es ist auch ein schönes Gefühl, wenn Ihr Kind zu Ihnen rennt und sich von Ihnen trösten lassen will und nicht ständig bei Mami am Rockzipfel klebt. Mami mag das meistens auch nicht. Und der Rockzipfel mag es schon gar nicht.

Am Morgen präsent und am Abend. Am Sonntag präsent und am Donnerstag. Präsent. In Krisen und Stürmen präsent. Und bei Streit und Erfolg präsent. Ein Meer an Erfahrungen und Gefühle und Sie sind als Vater immer dabei! Klar gilt auch hier: Übung macht den Meister. Würden Sie Ihren aktuellen Job während 10 Jahren 8h pro Woche ausüben, es würde viel länger dauern, bis Sie ein Profi darin werden würden. Warum sollte das beim Familienleben anders sein? Ein Wochenendvater kann bestimmt auch ein guter und emotionaler Vater sein aber er erlebt kaum das ganze Auf und Ab an Emotionen einer Familie. Seien Sie da und seien Sie präsent und mit dem Herz dabei. Ist nicht immer einfach, aber macht Sinn. Leben Sie den Moment und nicht das Gestern und das Morgen.

 Tipp 3: Seien Sie emotional!

Weinen Sie vor oder mit Ihren Kindern, wenn Ihnen danach ist. Gefühle sind nicht weiblich. Sie sind menschlich und für etwas gut. Sie wollen uns helfen, unser komplexes Leben zu meistern. Gefühle sind gut und nicht schlecht.

Sprechen Sie Ihre Partnerin an, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben betreffend Ihrer Familie oder Ihrem Kind, macht wöchentliche Feedbackrunden zu vorher überlegten Themen oder Fragestellungen. Benutzt Fragekarten oder sonst eine Toolbox dazu. Seid kreativ. Malt, singt, bastelt und tanzt eure Emotionen. Was anfänglich komisch ist, kann zu einem festen Ritual innerhalb der Woche werden und die Kinder machen irgend einmal sogar mit auf eine angepasste Art und Weise.

Für den Anfang reicht vielleicht die Frage: „Wie geht es mir gerade?“ „Wo bin ich zufrieden mit unserer Situation und wo brauche ich Unterstützung?“

Fantasiert zusammen und seid utopisch und träumt. Wenn es nicht umgesetzt werden kann, so hilft es zumindest der Kreativität und sorgt für gute Laune.

 Tipp 4: Fordern Sie sich heraus und entwickeln Sie sich weiter!

Wir Männer neigen dazu, uns zu überfordern. Ich kenne das nur zu gut. Immer wieder mal bin ich am Boden und überlastet, weil ich zu viel von mir und meinem Leben will. Sie sind damit nicht alleine. Reden Sie mit anderen Männern darüber, tauscht euch aus. Es kann bei einem Bier sein, muss aber nicht!

Und doch ist es wunderschön, den eigenen Traum vom Projekt XY, der Familienreise oder der neuen Stelle zu träumen und anzupacken. Wir Männer lieben Herausforderungen und das ist auch gut so. Die Familie ist eine immense Herausforderung. Es gibt also genügend zu tun. Wichtig scheint mir, dass Sie immer wieder von oben herab auf Ihr TUN schauen und versuchen Sie sich zu fragen, ob das, was Sie da anstellen noch eine Herzensangelegenheit von Ihnen ist oder ob Sie schon lange mit einem Bein vom Pferd abgesprungen sind. Selbstreflexion ist eines meiner Lieblingswörter dazu.

Beobachten Sie sich und entwickeln Sie sich weiter oder sind Sie stur und einfach nur auf das viele Geld aus? Und wenn es nie kommt? Und was, wenn Ihre Familie dabei an Ihnen vorbeigeht? Reflektieren Sie Ihr Tun. Wenn Sie es nicht alleine können, dann holen Sie sich professionelle Hilfe bei einem Berater. Es hilft! Das sage ich als Berater und weil ich es immer wieder selber in Anspruch genommen habe. Seien Sie ein Mann und holen Sie Hilfe. Es hilft!

 Tipp 5: Seien Sie selbstfürsorgend!

Jetzt kommt es also doch noch: Tragen Sie sich Sorge. Denn Sie sind einmalig auf dieser Welt und es nützt keinem Menschen was, wenn Sie sich von Ihren Plänen ersticken lassen oder Ihnen Ihre Familie den Rücken zudreht. Selbstfürsorge ist das grosse Thema. Nicht nur für Männer, eigentlich für unsere ganze Welt. Was brauchen wir wirklich und wann ist genug eben wirklich genug? Nehmen Sie sich Ihre Zeit in der Woche raus, sprechen Sie sich mit Ihrer Partnerin ab, klären Sie wann Sie im Tennis sind oder im Schachclub oder sich mit Freunden treffen oder ins Yoga gehen. Was Sie tun, ist wohl zweitrangig. Aber bauen Sie sich Ihre Zeiten mit Ihren wichtigen Themen innerhalb der Woche ein. Fix ist dann fix und bleibt fix. Klar kann es Ausnahmen geben, aber die Ausnahmen sollten die Ausnahme sein. Ganz wichtig: Planen Sie auch Zeit nur mit Ihnen alleine ein. Gehen Sie joggen, in die Kirche, ins Kino. Seien Sie mit Ihnen und bei Ihnen. Fühlen Sie Ihren Puls und fragen Sie sich immer wieder: „Bin ich da? Bin ich präsent? Bin ich emotional? Bin ich mich am Fordern und Entwickeln? Bin ich selbstfürsorgend?“, „Liebe ich mich so wie ich bin?“.
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Der Autor

 Autor Markus Bürki Markus Bürki ist Vater von zwei Söhnen, (2015 und 2019), Supervisor bso, Erwachsenenbildner (SVEB2), Väter- und Männercoach und Umweltberater. Er bloggt über sein Vatersein und -werden unter www.paparlapapp.ch. Als „Wenigzeit-Musiker“ schreibt er hin und wieder Kinderlieder oder auch sonstige Songs welche auf Spotify unter Markus Bürki zu hören sind. Bürki bietet Trainings, Workshops sowie Einzel- oder Gruppenberatungen an.