Diabetes Gesundheitskompass CONCORDIA
Die erworbene Zuckerkrankheit

Diabetes mellitus
Typ 2

Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne persönlich:
+41 41 228 09 94

Diabetes mellitus – umgangssprachlich auch «Zuckerkrankheit» genannt – ist eine chronische Stoffwechselerkrankung mit erhöhtem Blutzuckerspiegel. Die Krankheit tritt in der Regel im frühkindlichen oder jugendlichen Alter (Typ 1) oder im Erwachsenenalter als erworbener Diabetes (Typ 2) auf.

Auch während der Schwangerschaft oder nach der Einnahme von bestimmten Medikamenten kann der Blutzuckerspiegel vorübergehend erhöht und behandlungsbedürftig sein.

Im Gegensatz zum Diabetes - Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse beim Diabetes Typ 2 zwar weiterhin Insulin, jedoch nur ungenügend oder der Körper kann es nicht mehr wirksam verwenden. Dieser Diabetes trifft gehäuft in der zweiten Lebenshälfte auf, tendenziell auch zunehmend bei jüngeren Menschen mit starkem Übergewicht.

Neben nicht beeinflussbaren Faktoren wie Alter, Geschlecht und genetischer Veranlagung gibt es weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Diabetes Typ 2. 

Diese können Sie durch folgende Massnahmen minimieren:

  • Blutzuckermessung zur Vorsorge: Männer und Frauen ab 45 Jahren, alle drei Jahre, bei Risikopatienten (z. B. Diabetes in der Familie, hoher Blutdruck, starkes Übergewicht) gemäss ärztlicher Empfehlung

  • Übergewicht reduzieren, kombiniert mit einer Ernährungsumstellung: Eine Ernährungsberatung ist sinnvoll. Sie erfahren, was Sie in puncto Essen und Trinken im Alltag berücksichtigen sollten und wie Sie die Ernährungsempfehlungen umsetzen können. Bei einem erhöhten Diabetesrisiko gelten im Prinzip die Regeln einer gesunden Ernährung: eine mediterrane Kost mit viel Gemüse, Obst, Fisch und Meeresfrüchten sowie einer moderaten Menge an Milchprodukten, Fleisch und Getreiden (Reis, Brot, Pasta). Olivenöl dient als Hauptfettquelle. Nüsse, Hülsenfrüchte und frische Kräuter ergänzen den Speiseplan.

  • Bewegung: Das körperliche Training setzt sich aus Kraft- und Ausdauersport zusammen und beinhaltet zudem Beweglichkeitsübungen. Insgesamt gilt: Lieber mehrmals pro Woche für kurze Zeit aktiv sein als nur einmal am Wochenende für längere Zeit. Bewegen Sie sich auch im Alltag so viel wie möglich – legen Sie beispielsweise kürzere Strecken mit dem Velo statt mit dem Auto zurück.

  • Die Erfahrungswerte zeigen, dass Personen erst später oder gar nicht an Diabetes erkranken, wenn sie diese Massnahmen kombinieren.

  • Vorbestehende Herz-Kreislauferkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, oder erhöhte Cholesterinwerte sollten unter ärztlicher Kontrolle im Normbereich gehalten werden.
Ein konstant erhöhter Blutzuckerspiegel hat Auswirkungen auf die kleinen Blutgefässe und kann so Funktionsstörungen an verschiedenen Organen und Körperteilen hervorrufen: Netzhaut der Augen, Nieren oder Haut (Wundheilungsstörungen). Zudem treten bei Menschen mit erhöhtem Blutzucker Krankheiten wie eine Arteriosklerose, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall häufiger und in jüngeren Jahren auf als bei Personen mit niedrigeren Blutzuckerwerten.

Für die Behandlung des Diabetes Typ 2 beachten Sie bitte diese Grundsätze:

  • Ernährung: Die mediterrane Ernährung ist geeignet, um einen stabilen Blutzuckerspiegel zu bewirken. Darüber hinaus beeinflusst sie die Gefässe positiv, damit diese nicht geschädigt werden. Die Menge an Kohlenhydraten ist die wichtigste Bestimmungsgrösse für den Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Je höher der Kohlenhydratanteil einer Mahlzeit ist, desto mehr steigt der Blutzuckerspiegel. Einfache Zucker (z. B. in Süssigkeiten) gehen schnell ins Blut, komplexe Zucker (z. B. in Vollkornbrot) langsamer.

  • Bewegung: Körperliche Aktivitäten sind sehr zu empfehlen. Sie haben einen schützenden Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem. Körperliche Aktivität verbessert zudem die Insulinempfindlichkeit, hilft beim Abnehmen und wirkt hohem Blutdruck entgegen.

  • Medikamente: Lassen sich die erhöhten Blutzuckerwerte durch eine Umstellung des Lebensstils und eine Gewichtsreduktion nicht normalisieren, werden Tabletten (Antidiabetika) eingesetzt. Lässt sich der Blutzucker auch damit nicht gut einstellen, wird eine Therapie mit Insulin notwendig. Dazu ist es wichtig, dass Sie die Medikation und Ernährungsempfehlungen in enger Absprache mit Ihren behandelnden Fachpersonen umsetzen.
  • Körpergewicht: Schon eine moderate Gewichtsreduktion von wenigen Kilogramm kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und allenfalls senken. Folglich sind auch weniger Medikamente notwendig.
  • Hautkontrolle: Kontrollieren Sie täglich Ihre Haut an Füssen und Beinen. Es ist sinnvoll, die medizinische Fusspflege durch eine podologische Fachperson durchführen zu lassen. Bei Personen mit Diabetes können Nerven und Blutgefässe geschädigt sein. Dies kann dazu führen, dass Wunden schwerer heilen und die Heilung länger dauert. Geschädigte Nerven und Blutgefässe verändern zudem die Empfindungen, so dass Sie Hautschädigungen an den Füssen oder Unterschenkeln gegebenenfalls erst spät bemerken. Bei Wundbehandlungen sollten Sie eine Wundfachperson - die Ihnen Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt vermittelt - einbeziehen.

  • Dokumentation: Halten Sie Blutzuckerwerte, Medikation und besondere Alltagserfahrungen fest. Sie erhalten ein Tagebuch und Ihren Diabetes-Pass bei der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft oder Ihrer Diabetesberatung.

  • Vorbestehende Herz-Kreislauferkrankungen: Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte sollten unter ärztlicher Kontrolle im Normbereich gehalten werden.

Persönliche Beratung:
+41 41 228 09 94


Beratung Spitalwahl


Beratung Zweitmeinung

Ihre Wegweiser:

Weitere Informationen:


Broschüre Medikamenteneinnahme
 zum Ausdrucken (PDF)

Unabhängig von der gewählten Behandlung liegt der Schlüssel für die erfolgreiche Einstellung eines Diabetes darin, die Erkrankung gut zu verstehen und zu wissen, was Sie selbst zum Schutz Ihrer Gesundheit tun können.

Das eigene Verhalten beeinflusst stark den Verlauf dieser chronischen Erkrankung. Ist Ihre Medikation gut eingestellt, verringern sich in einem erheblichen Mass auch mögliche Spätfolgen an den Augen, Nieren und Gefässen. 

Die Nachsorge besteht vor allem in den bereits genannten Vorsorge- und Präventionsmassnahmen, damit die Krankheit stabil verläuft und ein geringes Risiko für Spätfolgen besteht.
  • Wichtig ist die Unterstützung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes und weiterer Fachleute wie Diabetes-, Ernährungs- oder Wundfachberatung. So kann die Medikation rechtzeitig angepasst werden. Folgeerkrankungen können frühzeitig erkannt und behandelt werden.
  • Kontrollieren Sie täglich Ihre Haut an Füssen und Beinen. Im fortgeschrittenen Stadium können das Wundinfektionsrisiko erhöht und die Wundheilung erschwert sein. Es ist wichtig, die medizinische Fusspflege durch eine podologische Fachperson durchführen zu lassen.

  • Halten Sie sich an die ärztlichen Empfehlungen zu Medikation, Körpergewicht, Ernährung und Bewegung.

  • Tragen Sie Ihre Blutzuckerwerte und Medikation zusammen mit aussergewöhnlichen körperlichen Aktivitäten oder Vorkommnissen gewissenhaft in Ihr Diabetesjournal ein.
  • Informieren Sie nahestehende Personen über Ihre Krankheit und die Notfallmassnahmen im Falle einer Unter- oder Überzuckerung. Tragen Sie ein Notfallset auf sich.

  • Mit einer chronischen Krankheit zu leben, erfordert ein sehr gutes Selbstmanagement, um im Alltag die verschiedenen Herausforderungen bewältigen zu können. concordiaCoach unterstützt sie dabei mit einem persönlichen Coaching.

Ihre Wegweiser:

Weitere Informationen:


Persönliche Beratung


Broschüre Medikamenteneinnahme
 zum Ausdrucken (PDF)


Kostenlose Übersetzung
von medizinischen Untersuchungsberichten
in eine patientenfreundliche Sprache


Grippe-Schutzimpfung

Geben Sie uns Feedback: Welche Erfahrungen machen Sie mit dem Gesundheitskompass der CONCORDIA?
Haben Sie Fragen zur Anwendung? Welche Anregungen haben Sie für uns? Oder haben Sie nicht gefunden, wonach Sie suchten?
Rufen Sie uns an +41 41 228 09 94. Oder schreiben Sie Ihre Nachricht an gesundheitskompass@concordia.ch.

Wir helfen gerne weiter.