Schwangerschaftswochen
Sie sind schwanger? Wie schön! Das positive Resultat des Schwangerschaftstests ist ein Grund, sich zu freuen. Gleichzeitig tauchen viele Fragen auf. Wie kommen Sie fit und gesund durch diese Zeit? Was können Sie dazu beitragen, damit es Ihrem ungeborenen Baby gut geht? Was dürfen Sie nun noch machen, was essen, wie viel und welchen Sport treiben? Die Schwangerschaft ist eine sehr spezielle Zeit im Leben einer Frau. Jetzt fahren die Gefühle Achterbahn. Denn bevor eine Frau neues Leben schenkt, ändert sich ihr eigenes Leben komplett.
Phasen der Schwangerschaft
Die 40 Schwangerschaftswochen lassen sich in drei Trimester aufteilen.
Das erste Trimester ist durch viele Veränderungen gekennzeichnet; der Körper muss sich an die Schwangerschaft anpassen. (Erste Schwangerschaftssymptome können auftreten). Wahrscheinlich sind Sie am Anfang erst mal müde. Ihr Körper, aber auch Ihre Seele befinden sich jetzt in einem Ausnahmezustand und machen eine gewaltige Umstellung durch. Das Hormon HCG wird in immer grösseren Mengen ausgeschüttet. Es macht müde, führt zu Stimmungsschwankungen und lockert Bänder, Sehnen und Muskeln, damit das Baby im Bauch genügend Platz erhält. Der Sauerstoffbedarf steigt, ebenso die Herzfrequenz. Der Körper produziert mehr Blut. Der Blutdruck kann schwanken, was vielleicht zu Schwindel und Übelkeit führt.
Was Ihnen jetzt guttut: Hören Sie auf Ihren Körper, nehmen Sie sich Zeit, um psychisch mit dem «anderen Umstand» klarzukommen. Es ist wichtig, dass Sie sich genügend Ruhe und Entspannung gönnen. Null Bock darauf, sich zu bewegen? Das ist absolut nachvollziehbar, vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft. Überwinden Sie sich dennoch, da Bewegung auch gegen das Auf und Ab der Gefühle oder die Schwangerschaftsübelkeit helfen kann. Sinnvoll ist jetzt ein leichtes, der neuen Situation angepasstes Krafttraining. Ebenfalls sehr geeignet sind leichte Wanderungen oder zumindest Spaziergänge. Auch Walken tut gut. Viele Gymnastik- und Yogaübungen können Sie bis zur Geburt durchführen. Ebenfalls fast immer geeignet sind Pilates, Schwimmen, Aquagymnastik und Velofahren. Auch Sportmuffel profitieren, wenn sie sich bewegen. Und wenn es nur ein Spaziergang pro Tag ist!
Anzeichen einer Schwangerschaft
- die Periode bleibt aus
- Übelkeit und Erbrechen
- spannende Brüste
- verstärkter Harndrang
- Heisshunger auf bestimmte Speisen
- Ekel vor bestimmten Gerüchen
- oft sehr müde
Das zweite Trimester ist für die meisten Frauen die schönste Zeit der Schwangerschaft. Der Hormonhaushalt hat sich eingependelt, Sie fühlen sich fitter, zufriedener und belastbarer als im ersten Trimester. Der Bauch ist bereits gut sichtbar, Sie spüren das Baby. Dennoch ist der Bauch noch nicht so gross, dass er stört.
Was Ihnen jetzt guttut: Jetzt ist die Zeit, zusätzliche Kraft und Fitness aufzubauen, um während und nach der Geburt gestärkt zu sein und sich rasch zu erholen. Sie dürfen und sollen jetzt auch die Ausdauer trainieren. Das Plus an Ausdauer hilft Ihnen, später besser mit der steigenden Belastung durch den grösser werdenden Bauch zurechtzukommen. Auch das Atemvolumen wird durchs Training vergrössert, was in den kommenden Monaten ebenfalls hilfreich sein wird. Falls Sie jetzt schon unter Schwangerschaftsbeschwerden leiden, werden diese durch Bewegung gelindert. Auch wenn es nicht immer leichtfällt: Alles, was jetzt den Rücken und den Beckenboden trainiert, bringt später grosse Vorteile und beugt Rückenschmerzen vor.
Das dritte Trimester zeichnet sich durch einen immer grösser werdenden Schwangerschaftsbauch aus. Dies hat Auswirkungen auf Ihren Rücken, Ihren Beckenboden, Ihr Gleichgewicht und Ihren Gang. Alles geht etwas mühsamer und schwerfälliger, Sie tragen einige Kilos mehr mit sich herum. Dennoch sind Sie noch zu einigem fähig. In einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln wurde das Leistungsvermögen von Frauen sechs Wochen vor und zwölf Wochen nach der Geburt auf dem Rad-Ergometer getestet. Dabei zeigte sich Erstaunliches: Die Fitness der so trainierenden Schwangeren entsprach sogar kurz vor der Geburt derjenigen von Nicht-Schwangeren, was zeigt, dass die Leistungsfähigkeit sogar kurz vor der Geburt aufrechterhalten werden kann.
Was Ihnen jetzt guttut: Das Pensum wird mit fortschreitender Schwangerschaft fast automatisch heruntergefahren. Stört der Bauch irgendwann, sind Schwimmen und Aquagymnastik tolle Alternativen. So wird nicht nur die Ödembildung eingeschränkt, Sie können auch intensiver trainieren, weil der Puls im Wasser niedriger ist. Bereiten Sie sich sanft auf die bevorstehende Geburt vor, nehmen Sie sich Zeit für Ihren Körper und Ihre Seele, achten Sie auf genügend Entspannung. Optimal sind Übungen, die das Becken öffnen und die Brustwirbelsäule mobilisieren. Viele Tipps, die gegen Schwangerschaftsbeschwerden helfen, finden Sie hier.
Tipp
Das wachsende Baby schränkt den Lungenraum ein.
Deshalb geraten Sie schon bei kleineren Anstrengungen wie Treppensteigen ins Schnaufen. Machen Sie Pause, ruhen Sie sich aus. Ihrem Baby schaden diese kleinen Momente der Kurzatmigkeit nicht. Erst stärkere und länger andauernde Atemnot kann sich negativ auf die Sauerstoffversorgung des Ungeborenen auswirken.