Folsäure und Spurenelemente in der Schwangerschaft
Der Bedarf an Folsäure und Spurenelementen ist während der Schwangerschaft besonders hoch. Was Ihr Körper zur Bedarfsdeckung braucht, lesen Sie hier.
Folsäure und Schwangerschaft
Info
Während der Schwangerschaft braucht die werdende Mutter doppelt so viel Folsäure wie normal, damit sich die Plazenta richtig aufbauen kann. Das Kind wiederum braucht sie für sein Wachstum. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass bei Schwangeren mit einem Folsäuremangel öfter Fehlgeburten auftreten, dass die Babys häufiger missgebildet sind, zu früh auf die Welt kommen und an Neuralrohrdefekten leiden (offener Rücken, Spina bifida). Das Neuralrohr schliesst sich bereits zwischen dem 15. und dem 28. Tag nach der Zeugung des Babys – zu einem Zeitpunkt also, da die werdende Mutter noch kaum etwas von ihrem Glück weiss. Dies ist der Grund für die vorsorgliche Gabe eines Folsäurepräparates (ein Milligramm pro Tag) an alle Frauen, die schwanger werden möchten.
So sichern Sie die Folsäureversorgung – nicht nur während der Schwangerschaft:
- Kaufen Sie Salate und Gemüse möglichst frisch und saisongerecht ein, am besten direkt beim Bauern oder auf dem Markt. Im Winter zum Beispiel liefert frischer Nüsslisalat grosse Mengen an Folsäure.
- Vermeiden Sie lange Lagerzeiten, wässern Sie Salate und Gemüse nicht. Kurzes Spülen reicht meistens aus und schont die Vitamine.
- Da Hitze das Vitamin zerstört, sollten Sie häufig rohes Gemüse und Salat essen.
- Vermeiden Sie zu lange Gar- und Warmhaltezeiten, das Wiederaufwärmen von Lebensmitteln zerstört besonders viel Folsäure.
- Kurzes Dünsten schont das Vitamin am besten.
- Knabbern Sie Nüsse und Kerne, auch sie enthalten reichlich Folsäure.
Eisen fürs Blut
Tipp
Jod für die Intelligenz
Ihre Schilddrüse benötigt für die Hormonproduktion Jod. Die Jodvorräte in Ihrem Körper sind allerdings begrenzt und müssen regelmässig über die Nahrung aufgestockt werden. Lachs und andere Meerfische, aber auch Algen sind gute Jodlieferanten. Diese gehören in der Schweiz nicht zum täglichen Menüplan. Zudem schwankt der Jodgehalt in Lebensmitteln stark (abhängig von der Bodenbeschaffenheit, dem Wasser, dem Tierfutter). Die Schweiz gilt als Jodmangelgebiet.
Weil schwangere Frauen in den ersten Wochen die Hormone für das Kind mitproduzieren und daher doppelt so viel Jod benötigen, kann bei ihnen eher ein Mangel auftreten. Später ist auch die Schilddrüse des Ungeborenen auf die Jodzufuhr über die Mutter angewiesen. Die werdende Mutter selbst spürt übrigens lange Zeit nichts von einer Unterversorgung. Erst bei einem starken Mangel kommt es vermehrt zu Müdigkeit oder einer Gewichtszunahme und noch später zur Ausbildung eines Kropfs.
Für die Gehirnentwicklung des Ungeborenen spielt Jod eine zentrale Rolle, deshalb gilt es, einem Mangel vorzubeugen. In der Schweiz wurde aus diesem Grund bereits 1922 das jodierte Speisesalz eingeführt. Ein Bluttest bei der Gynäkologin gibt Sicherheit. Ist das Steuerhormon TSH im Blut erhöht, zeigt dies einen Jodmangel an, den die Ärztin behandeln kann.