Der lokale Superfood Spinat wird gerade geerntet.

Hallo, lokale Superfoods!

Immer mehr gesundheits- und umweltbewusste Menschen wünschen sich lokale und saisonale Lebensmittel. Die Fragen «Wo wächst das eigentlich?» und «Gibt es Alternativen?» stossen zunehmend auf Interesse. Welche lokalen Superfoods gibt es für eine umweltbewusste Ernährung? Anhand einer allseits bekannten und beliebten Frucht gehen wir dieser Frage für Sie auf den Grund.

   Kurz und einfach

Viel von unserem Essen kommt von weit weg.
Zum Beispiel die Banane.
Gesundes Essen wächst aber auch in unserer Nähe.
Man kann im Internet Lebensmittel vergleichen.
Sie dürfen uns Fragen zum Essen stellen: ernaehrung@concordia.ch


Das Angebot im Lebensmittelhandel wächst täglich – und mit ihm die Qual der Wahl. Doch auch die Kriterien der Konsumentinnen und Konsumenten verändern sich. Vor einigen Jahren förderte vor allem das Label «Superfood» den Konsum exotischer Importprodukte wie Açai- und Gojibeeren oder Avocados. Mit wachsendem Umweltbewusstsein kommt aber vermehrt Kritik an solchen Produkten auf, unter anderem wegen ihres langen Reisewegs. Im Gegenzug werden saisonale und lokale Lebensmittel wieder attraktiv.

Dabei hielten manche Lebensmittel aus Übersee schon früh in Europa Einzug. Und zwar vor so langer Zeit, dass ihr weiter Transportweg heute kaum mehr hinterfragt wird. Bananen etwa, die vor 100 Jahren zuerst als Luxusgut nach Europa kamen, sind heute aus dem Früchtekorb nicht mehr wegzudenken. Sie lösen viel weniger Empörung aus als andere Früchte, die in unseren Regalen landen – obwohl sie genauso exotisch sind. Sie werden hauptsächlich in Südamerika und Indien angepflanzt, dort unreif gepflückt, in grossen Containerschiffen gekühlt transportiert und danach in Reifekammern mit Ethylengas besprüht. So gelangen sie mit optimalem Reifegrad in unsere Läden.

 

Spinat statt Bananen?

Neben ihrem unverkennbaren Geschmack werden Bananen oft wegen ihres hohen Kaliumgehalts (320 mg pro 100 g) verzehrt. Kalium trägt zu einer optimalen Muskelentspannung bei und ist deshalb besonders bei Kindern, Sportlerinnen und Sportlern sowie älteren Menschen beliebt.

Eins zu eins lässt sich das gebogene Obst natürlich nicht durch ein hiesiges Lebensmittel ersetzen, denn Naturprodukte enthalten stets viele verschiedene Nährstoffe. Wenn man aber weiss, welchen Inhaltsstoff man besonders sucht, kann man durchaus exotische Lebensmittel durch einheimische ersetzen. Geht es um den Kaliumgehalt, wachsen fast das ganze Jahr über geeignete Alternativen zu Bananen in der Schweiz: Die Saison von Spinat (530 mg Kalium pro 100 g) dauert von April bis November. Tomaten und Bohnen (je 220 mg pro 100 g) wachsen von Juni bis Oktober. In den kälteren Jahreszeiten bieten sich Spinat und Bohnen aus dem Tiefkühlregal an.

Bei Gluscht auf etwas Süsses kann auf lokal gewachsene und getrocknete Früchte zurückgegriffen werden: Sie enthalten teilweise sogar mehr als 1000 mg Kalium pro 100 Gramm. Weil sie aber auch viel Zucker enthalten, wird vom Verzehr solcher Mengen abgeraten. Eine kleine Handvoll (ca. 30 g) ist eine clevere Ergänzung für eine ausgewogene und vielfältige Ernährung.
 

Welche Superfoods kann man ersetzen?

Nicht nur Bananen, sondern alle «Exoten» unter den Lebensmitteln können durch lokale Produkte ersetzt werden. Chia-Samen beispielsweise sind bekannt für ihren hohen Nahrungsfaseranteil (41 g pro 100 g) und ihre positiven Auswirkungen auf die Verdauung. Die in den letzten Jahren in der Schweiz wieder vermehrt angebauten Leinsamen liefern immerhin 27 g Nahrungsfasern pro 100 g und verfügen über ähnliche Quell-Eigenschaften wie Chia-Samen.

Wer nach einer Alternative zu den gesunden Fettsäuren aus Avocados sucht, wird bei Baumnüssen fündig. Diese wachsen zwar nicht in grossen Mengen in der Schweiz, können aber zumindest aus umliegenden Ländern importiert werden. Wer es genauer wissen will, kann die praktische Online-Datenbank naehrwertdaten.ch aufsuchen. Sie zeigt ein umfassendes Nährwertprofil eines Lebensmittels: Kalorien, Makronährstoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe. Man kann auch mehrere Lebensmittel auf eine Vergleichsliste setzen und so in einzelnen Punkten vergleichen. Das hilft, Alternativen zu finden, die näher wachsen.
 

Powerdip mit Bärlauch und Baumnüssen

Dieser Dip mit Bärlauch bringt die Kraft des Frühlings aufs Brot und schmeckt auch prima zu Gemüsesticks. Knackige Baumnüsse sind ein weiteres lokales Superfood, das den Geschmack wie auch das Nähwertprofil veredelt. Und das steckt drin:
  • 250 g Halbfettquark
  • 100 g griechischer Joghurt
  • 1 Handvoll Bärlauch
  • ½ Bund Schnittlauch
  • 1 Handvoll Walnüsse
  • Pfeffer & Salz
  • Geräuchertes Paprika-Pulver (optional)
Powerdip mit Bärlauch und Baumnüssen
Quark mit Joghurt geschmeidig rühren. Die Walnüsse grob hacken, ohne Fett in der Pfanne anrösten und abkühlen lassen. Währenddessen die Kräuter waschen, trockentupfen und fein hacken. Mit den gerösteten Nüssen zur Quarkmenge geben, mit Salz, Pfeffer und evt. Paprika abschmecken.